Die Charaktere unserer Lehrmittel - 13. März 2023

Die Müller & Thurgau GmbH im Interview

Mit der Fallstudie Kanzleipraxis lassen sich typische Tätigkeiten einer Steuerkanzlei praxisnah simulieren. Fiktive Muster-Mandantin ist die Müller & Thurgau GmbH. Um einen tieferen Einblick in das Universum unserer Lehrmittel zu gewähren, haben wir eine Interviewsituation nachgestellt, in der die drei fiktiven Muster-Gesellschafter des Unternehmens zu Wort kommen.

Hintergründe zu den Charakteren

Heinrich Müller-Muster: 62 Jahre, ledig (keine Kinder), Hauptgesellschafter und Geschäftsführer mit maßgeblicher Verantwortung, passionierter Angler (Fliegenfischen), bald Privatier, Immobilienanleger, eher konservativ

Josef Thurgau-Test: 61 Jahre, verheiratet (Helga, Schriftstellerin), eine Tochter (Dorothea, Studentin), Gesellschafter-Geschäftsführer und Marketing-/Vertriebsleiter, sehr belesen, charismatischer und wortgewandter Typ

Wilma Winzer-Muster: 33 Jahre, ledig (keine Kinder), neue Gesellschafterin und Produktionsleiterin, sehr progressiv und dynamisch, „packt an“ und „sorgt für frischen Wind“, politisch und gemeinnützig aktiv

BP: Guten Tag! Schön, dass Sie unserer Interviewanfrage nachgekommen sind.

Wilma Winzer: Sehr gern.

Heinrich Müller: Der Kalender eines Geschäftsführers ist stets voll und man erwartet andernorts bereits meine Anwesenheit. Doch für die DATEV-Bildungspartnerschaft will ich mir kurz Zeit nehmen.

BP: Als Gesellschafter einer GmbH ist man rund um die Uhr im Einsatz?

Josef Thurgau: Bei einem Jahresumsatz von rund 12 Millionen Euro trägt man eine gewisse Verantwortung. Da kommen andere Dinge manchmal zu kurz. Vor allem, wenn man nicht nur Gesellschafter, sondern auch noch Marketing- und Vertriebsleiter ist.

BP: Von welchen Dingen sprechen Sie?

Josef Thurgau: Familiäre Verpflichtungen, Hobbies… Meine Frau mahnt immer, ich solle mich öfter zuhause blicken lassen (lacht).

Wilma Winzer: Ach, Josef… Helga vermisst dich halt und du genießt doch auch dein Mittagessen Zuhause! (grinst) Aber „Back To Business“: du hast natürlich recht. Unsere wirtschaftliche Situation ist stabil. Im Zentrum unseres Handels steht jedoch selbstverständlich das Wohlergehen aller Mitarbeitenden. Schließlich beschäftigen wir im Rahmen der Produktion – die ich im Übrigen leite – rund 30 Leute.

Heinrich Müller: Das stimmt, Wilma. Wenn ich ergänzen dürfte: Bei einem regionalverbundenen Produktionsbetrieb mit langjährigen Lieferanten- und Kundenbeziehungen stehen die Telefone – insbesondere meines – natürlich nie still. Irgendjemand hat immer eine Rückfrage oder ein Problem, das es zu lösen gilt.

BP: Macht es Ihnen da nichts aus, dass Ihre Geschäftsvorfälle- und zahlen auch zu Schulungszwecken verwendet werden?

Wilma Winzer (entschieden): Wir stellen Glas- beziehungsweise Weinflaschen her. Unsere „Spezialität“ ist der für den guten Frankenwein typische Bocksbeutel. Unser Slogan heißt Transparenz in Form. Und das leben wir jeden Tag, auch bei unseren Geschäften. Zu verheimlichen haben wir nichts.

Josef Thurgau: Denken Sie an all die motivierten jungen Menschen, die dank uns nicht nur für Ihre Prüfungen, sondern vor allem für das spätere Berufsleben etwas lernen können! Wenn wir diesen Schritt – natürlich in enger Abstimmung mit unserer Steuerberaterin – nicht gewagt hätten, wer täte es denn dann?

Heinrich Müller: (Lacht) Hören Sie, das ist wie beim Angeln: haben Sie einen Fisch geködert, dann erwischen Sie irgendwann einen zweiten. Und dann einen dritten und so fort. Was ich damit sagen möchte, ist: Übung macht den Meister. Das gilt für’s Angeln genau wie für’s Belegbuchen.

Josef Thurgau: Ach, Heinrich. Du und deine Anekdoten. Aber ja, ich möchte mich meinem Vorredner anschließen. Einen Beitrag zum Gemeinwohl leisten… das hat bei uns einen hohen Stellenwert.

BP: Und welche Werte vertreten Sie noch?

Josef Thurgau: Eine einwandfreie Qualität der Produkte unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit war, ist und wird uns immer enorm wichtig sein!

Wilma Winzer: Das stimmt. Wir verwenden als Hauptrohstoff Quarzsand mit einem Gehalt von mindestens 98 Prozent Kieselsäure. Kalk als Stabilisator gibt dem Glas die notwendige Härte. Die Rohstoffe werden bei hohen Temperaturen geschmolzen, verbinden sich und kühlen dann langsam ohne Kristallisation in der richtigen Form wieder aus. Wir verwenden für die Herstellung der Flaschen auch große Mengen an aufbereitetem Altglas.

Heinrich Müller: Dafür lege ich als Haupt-Gesellschafter meine Hand ins Feuer. Unserer Kunden wissen, welche Qualität wir liefern. Dafür standen wir in der Vergangenheit ein und wir tun es auch in Zukunft.

BP: Herzlichen Dank. Gibt es noch etwas, das Sie uns mit auf den Weg geben möchten?

Josef Thurgau: Hören Sie niemals auf zu lesen! Informieren Sie sich, recherchieren Sie, tauschen Sie sich aus! Denn Neugierde ist der Schlüssel zu allem, das sage ich auch meiner Tochter Dorothea immer.

Heinrich Müller: … Doch vergessen Sie zwischen all der Leserei nicht ein wenig das Leben zu genießen. (Zündet sich eine Zigarre an und lehnt sich zurück.)

Wilma Winzer: Ach, ihr beiden Hobby-Philosophen… Vom Rauchen oder der reinen Theorie ist noch niemand weit gekommen. Daher lautet mein Rat: Packen Sie es an, ergreifen Sie die Initiative sich weiterzubilden und verändern Sie etwas! Ob im Job oder privat. Von nichts kommt nichts.

Heinrich Müller und Josef Thurgau: (Grinsen)